Samstag, 23. Juni 2012

Ab ins militärische Sperrgebiet!

So ein Bockmist: Der Flugplatz Lüneburg sollte ab dem 18. Juni allen Ernstes für zwei Wochen die Pforten dichtmachen, weil die "Hansetage" in Lüneburg ein Umfunktionieren des Platzes in einen Park'n'Ride-Parkplatz notwendig machen sollten.

Wir wären fast zur Zwangspause verdammt gewesen, hätte mein Fluglehrer Andreas nicht die rettende Idee gehabt:
Die C42 wurde unmittelbar vor Beginn der Hansetage zum gut 40 km entfernten Flugplatz Fassberg bei Celle überführt. Da die Maschine für die zwei Wochen ohnehin in Lüneburg im Hangar geblieben wäre, sollte sie in der Zwischenzeit niemand vermissen.

Der Clou: Fassberg ist ein Flugplatz der Bundeswehr und militärisches Sperrgebiet. Lediglich Bundeswehrmaschinen und Mitglieder des dortigen Flugsportvereins dürfen die Gegend um Fassberg anfliegen.

Kartenausschnitt vom Fliegerhorst Fassberg inkl. Sperrgebiet
So trafen wir uns - zusammen mit den Flugschülern Uwe und Marcel - morgens um 09:00 Uhr am Tor vom Fliegerhorst Faßberg. Nach Einlasskontrolle ginge es im Konvoi ans andere Ende des Flugplatzes. Eine Anlage enormen Ausmaßes, nimmt man den Flugplatz Lüneburg oder auch Rotenburg zum Maßstab.

Andreas hatte eine klare Losung ausgegeben, der wir uns bereitwillig anschlossen:
Faßberg sei für diese zwei Wochen unser eigenes "privates" Fliegerlager, in dem wir intensiv von morgens bis abends tranieren und fliegen würden.

Das Areal selbst war genial: Kaum Flugbetrieb, bis auf eine Schweinemastfarm kein Lebewesen weit und breit (die Schweine allerdings mussten durch den Fluglärm im Endanflug stark traumatisiert sein). Dazu genügend Orientierungspunkte ("bei den Schweinen in den Endanflug eindrehen") und mögliche Notlandeflächen.

Tarnkappen-UL im militärischen Sperrgebiet Faßberg
Wir hatten verhältnismäßig gutes Wetter, einzig der Wind machte uns etwas zu schaffen. Dieser kam aus ca. 200° und somit beim Starten und Landen von links. Querruder links, Seitenruder rechts und so ziemlich schräg, aber sicher runterkommen. Was mir anfangs angesichts des kräftigen Windes ein Graus war, wandelte sich im Laufe des Tages fast zu einer Routineübung. Eigentlich ideale Bedingungen, um bei der Ausbildung auch ordentlich etwas zu lernen.
Selbst der bei mir etwas kritische Abfangbogen ganz zum Schluss klappte immer besser, einige recht passable Landungen ohne Zutun von Andreas waren zum Schluss bereits dabei.

Mit eingestreut wurden die ersten Notlandeübungen. Zwei machte Andreas noch selbst ("Und, wo würdest Du jetzt landen? Zu lange überlegt, das war's!"), eine durfte ich dann selbst versuchen.
Für das nächste Wochenende war die Drohung klar: Platzrunden-Routine war gestern, ab jetzt werden plötzliche Notlandeübungen eingestreut...

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