Sonntag, 27. Mai 2012

Zurück in Lüneburg

Nachdem ich mir während des Fliegerlagers in Rotenburg meine ersten Sporen verdient hatte, ging es heute wieder auf dem Stammplatz in Lüneburg an den Start.

Mein Fluglehrer Andreas bekam vorab einen Bericht zu meinen Erlebnissen aus Lüneburg. Selbstverständlich hatte er sich bereits im Ausbildungsheft schlau gemacht, auf welchem Wissensstand ich mich mittlerweile befand. Vielleicht hatte ich mich auch getäuscht, aber es schien so, als sei er doch beeindruckt von den Fortschritten seit unseren ersten 1 1/2 Stunden Ende April.

Zu meiner großen Begeisterung hieß es von Andreas, dass - wenn wir mit dem Wetter Glück hätten und nichts dazwischenkäme - die Ausbildung tatsächlich noch im Herbst abgeschlossen sein könnte. Ich hatte bislang damit gerechnet, dass es im Verein naturgemäß etwas betulicher zugeht und ich frühestens im Frühling kommenden Jahres in die Prüfung gehen könnte...

Ab jetzt stand, wie schon in Rotenburg, nur eines auf dem Programm:
Platzrunden drehen. Startkonfiguration, Abheben, Steigen, Reiseflugkonfiguration, Landekonfiguration, Anflug, Touch'n'Go, nächste Runde.
Das mag auf die Dauer eintönig klingen, ist es aber nicht. Im Minuten-, teils Sekundentakt muss der (angehende) Pilot von einem Modus in den nächsten Modus umschalten. Das trainiert ungemein und sorgt dafür, dass vieles in eine Routine übergeht und die Handgriffe wie von selbst erfolgen.

Nein, keine Cessna, aber immer
noch genügend Instrumente! :-)
Vom Fluggefühl her ist Lüneburg wieder ein anderer Film als noch Rotenburg gewesen. Weniger Motorflieger und Funkverkehr in der Platzrunde, dafür ab und zu ein Segelflieger und viele zu beachtende Regeln im Hinblick auf naheliegende Wohngebiete, die nicht zu überfliegen sind. Leider gibt es in Lüneburg eine regelrechte Anti-Flugplatz-Fraktion - ein weiterer Grund, Rücksicht zu nehmen und die Spielregeln bei der Platzrunde einzuhalten.

Letztlich hatten wir nach einer guten Stunde 10 Platzrunden gedreht. Notlandeübungen waren noch keine dabei, die standen dann für die nächsten Flugstunden auf dem Programm...

Montag, 21. Mai 2012

4 Tage Fliegerlager in Rotenburg

Endlich, nach langer Flug-Abstinenz war es soweit:
Vom 17.05. bis 20.05. sollte es ins Fliegerlager gehen.

Fliegerlager - das ist ein Treffen verschiedener Luftsport-/Fliegervereine, die sich in unserem Fall jährlich in Rotenburg/Wümme bei Bremen treffen. Vielleicht am ehesten mit einem Motorrad-Treffen vergleichbar, bei dem unterschiedlichste Menschen aufeinander treffen, die aber alle ein gemeinsames Hobby verbindet.

Nochmal zur Erinnerung: Ich hatte bislang gerade mal gut 1 1/2 Flugstunden auf der Uhr, der letzte Flug fand im April statt.
Der Fliegerlager stellte also quasi die Aussicht dar, sich von morgens bis abends mit nichts anderem zu beschäftigen, als mit dem Fliegen (Theorie, aber vielmehr noch Praxis).

Die C42 auf dem Vorfeld in Rotenburg/Wümme
Mein Fluglehrer war diesmal nicht Andreas, sondern Peter, ein Lufthansa-Mitarbeiter aus Frankfurt.
Wir trafen uns am Donnerstagmorgen am Gelände des LVL in Lüneburg, wo wir mit der vereinseigenen Maschine zum Überlandflug nach Rotenburg starteten.
Dabei durfte ich gleich feststellen, wie begrenzt der Stauraum in der C42 ist: Dieser wurde von Peter als "Mülleimer" bezeichnet, was von Aussehen und Platzangebot auch in etwa hinkam.

Auf dem Hinflug tasteten wir uns von unten an die Wolkenuntergrenze heran, an der es eine starke Thermik mit Steigraten um 5 m/s gab - "so viel schafft die von alleine nie", so Peter. Dort, wo die Wolken aufgebrochen waren, ließ die Steigrate rapide nach, wir sanken gar - "nun säuft sie" (Gegenteil von Steigen).
Dabei hieß es erstmals, eine ICAO-Karte in die Hand zu nehmen und sich an Orientierungspunkten am Boden wie z.B. einem Fernsehturm entlangzuhangeln, und dabei ja nicht ein eingezeichnetes Vogelschutzgebiet zu überfliegen.

In Rotenburg angekommen, erwartete uns ein im Vergleich zu Lüneburg enorm großer Flugplatz. Es standen im Laufe der Zeit bis zu 10 Flugzeuge fein säuberlich aufgereiht vor dem Fliegerlager-Gelände am Vereinshaus, ein fantastischer Anblick.
Noch toller war, die Maschinen in der Luft zu erleben: Fast minütlich düste eine der vielen Cessnas über den Platz, meist in einer Platzrunde mit kurzem Aufsetzen und Durchstarten.

Gehört dazu: Papierkram vor bzw. nach jedem Flug

Ich war die Folgetage bis einschließlich So., 20.05. täglich 2-3 Mal in der Luft und absolvierte dabei meist die sogenannten Platzrunden. Danach war ich - wie Fluglehrer gerne sagen - "weich", d.h. nicht mehr aufnahmefähig und auch körperlich ziemlich fertig, da Anspannung und Input in den jeweils 40-60 min für einen Anfänger wie mich schon heftig waren.

Apropos Platzrunde: Hierbei startet man, dreht beim Steigflug in eine Kurve quer zum Platz, kommt auf Platzrundenhöhe mit Reisegeschwindigkeit und stellt im nächsten Moment im Gegenanflug (parallel zur Startbahn) bereits alles für die Landung ein. Dann erneut Kurve in den Queranflug, eindrehen in den Endanflug, anpeilen der Piste, Touch & Go, und weiter in die nächste Platzrunde.
Was anfangs unübersichtlich und überfordernd wirkte (alle paar Sekunden ist das Flugzeug neu einzustellen), stellte letztlich den idealen Weg zur Entwicklung einer Routine dar. Schon am Samstag ging jede Handbewegung wie von selbst, und das Bewusstsein galt den äußeren Gegebenheiten, derer es genug gab.

Über dem Flugplatz Rotenburg war nämlich die Hölle los: Vor, hinter und oftmals noch versetzt neben einem flog jemand herum, meist in der Platzrunde. Es war ein ständiges Umkreisen des Platzes, fast wie bei Insekten, die bei Dunkelheit um eine Lampe herumschwirren.
Peter's Aussage dazu: Eine Situation mit derartigem Hochbetrieb erlebt man in Deutschland sonst nur selten, insofern ideale Ausbildungsbedingungen. Tatsächlich kam es ein Mal dazu, dass sich ein anderes Flugzeug mit identischer Position wie die unsrige meldete, wir uns aber gegenseitig nicht sehen konnten und wir daher mit vollem Schub und steigend das Weite suchten. Praxisbezogene Ausbildung...

Nach Rückkehr in Lüneburg
Fazit am 20.05. nach 4 Tagen Fliegerlager:
Von anfangs 1 1/2 Flugstunden auf mittlerweile 10 1/2 Flugstunden. Der gesamte Film mit Checklisten, Platzrunden und Funk (oberflächlich) in Fleisch und Blut übergegangen. Dazu vom Fluglehrer die Ansage, ich sei in absehbarer Zeit solo-tauglich. Passt! :-)

Samstag, 5. Mai 2012

Pech gehabt...

So kann's gehen: Ursprünglich hätte heute, mit letztem Stand eigentlich morgen geflogen werden sollen. Sieht momentan aber mehr als unwahrscheinlich aus.

Allerdings hat sich auch etwas Positives ergeben:
Vom 17. - 20. Mai findet im nahegelegenen Rotenburg ein sogenantes Fliegerlager statt. Da laufen viele Piloten samt Flugschülern für einige Tage auf, auch der LVL Lüneburg ist mit der C42 und drei Mann dabei. Ein Fluglehrer, ein UL-Schüler, und als Neuzugang meine Wenigkeit.
Tagsüber wird viel geflogen, eine ideale Gelegenheit zum Sammeln von Flugstunden. Dazu kommt der Austausch mit anderen Piloten und Flugschülern. Super, um voranzukommen - ich freu mich drauf.

Damit es heute nicht nur bei etwas Text bleibt, will ich mein "Traum-UL", also das aus meiner Sicht attraktivste Ultraleichtflugzeug, vorstellen: Die Blackshape Prime.

Hightech-UL mit 330 km/h Top- & 270 km/h Cruise Speed bei 17 l/Std

Kunstflugtauglich und auf Augenhöhe mit Echo-Klasse: Blackshape Prime


Mehr Fotos und Videos auf der Herstellerseite, technische Details siehe Datenblatt.
Vorab-Test der baugleichen Millennium Master in der LOOPIN' 10/2011 (auf S.22 blättern)

Los geht's bei günstigen € 130.000 für die Basisversion, also in etwa das Doppelte von dem, was für eine C42 aufgerufen wird. Eher ein Traum für "irgendwann mal", aber faszinierend, was in der UL-Klasse möglich ist!